Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Ulla405 schrieb:
Hallo Stephan und Timmi,
jetzt brauch ich mal euren Rat
ihr erinnert euch?:
Hallo Alex,

eine Antwort auf deine Fragen zu schreiben, fällt mir nicht leicht, denn es ist für mich irgendwie ziemlich schwierig, mich in die Situation hineinzufühlen. Vor allem deine Mutter ist für mich kaum greifbar anhand deiner Schilderungen.

Vorausschicken möchte ich, daß ich auf gar keinen Fall bewerten oder Partei ergreifen will.

Was mir aber aufgefallen ist: wenn ich nicht was übersehen habe, hast du bisher über deine Mutter keine einzige positive Bemerkung geschrieben. Kein Urteil meinerseits, wie gesagt. Nur eine Beobachtung.

Ulla405 schrieb:
es steht auch noch ein Gespräch offen. Vor einigen Wochen hat sie mich wiedereinmal dermaßen enttäuscht, das ich einige Zeit später, in meiner Wut, ein Gespräch von ihr verlangte.
Ich sagte ihr klipp und klar (telefonisch), daß wir uns unterhalten müssen und es bloß zwei Varianten gibt.Entweder, wir gehen aufeinander zu und versuchen, uns zu verstehen oder wir brechen diese Beziehung komplett ab.
Das ist ein Ultimatum von dir an sie. Und als solches wird sie es wahrscheinlich auch wahrgenommen haben.

Ulla405 schrieb:
Sie rief neulich an, um zu fragen, ob alles i.O. wäre, weil ich mich nicht gemeldet habe. Ich sagte ihr, was ich alles zu tun hatte (für sie wieder unverständlich, weil es mit Tieren zu tun hatte) und das ich mich melde.
Ich finde diese Reaktion ihrerseits durchaus nachvollziehbar. Du hattest ihr eine ultimative Gesprächsforderung gestellt. Sie kann nicht wissen, daß besagtes Gespräch für dich zwischenzeitlich an bedeutung verloren hat.
Ulla405 schrieb:
Inzwischen ist die Wut verraucht, aber ich weiß, das ich das Gespräch, der Gerechtigkeithalber irgentwann führen muß.
Mußt du das?
Abgesehen davon: durch das Bewußtsein, es aus einer Bringschuld heraus zu führen (ob zutreffend oder nicht) bist du schon vorbelastet, in der Defensive. Wenn dann vielleicht noch ein Gefühl des Vorwurfs hinzukommt ("ich führe das Gespräch eigentlich ja nur ihr zuliebe"), dann halte ich solch ein Gefühl für eine nicht sehr zielführende Voraussetzung für ein ja ohnehin nicht sehr einfaches Gespräch.
Es läßt die Situation möglicherweise schneller und leichter eskalieren, weil du es dir dadurch sehr viel schwerer machst, aus einer ruhigen, mittigen Position heraus zu agieren.

Ulla405 schrieb:
Aber ich weiß nicht, ob ich das überhaupt noch will, weil, wir hatten sowas schonmal und es hat sich am Zustand der Beziehung nichts geändert.Man tut immer so, als ob... und keiner traut sich, alles zu beenden.
Hm, bist du dir sicher, daß das deine Mutter ähnlich einschätzt?

Ulla405 schrieb:
Aber, ich war gut gelaunt und so haben wir uns bestimmt 40 Minuten unterhalten (mit Sicherheit war ihr Mann zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause, wie immer, wenn sie länger erzählt.)
Es war auch alles locker und entspannt, von eventuellen Hintergedanken mal abgesehen)
So, und nun will sie am 13.10. her kommen, weil sie gerade in der Nähe ist.
Was soll ich davon halten???
Zum beispiel könntest du doch versuchen, gar nichts konkretes davon zu halten. Also keine konkreten negativen oder positiven Erwartungshaltungen einzunehmen. Sondern dich erst mal nur darauf einzustellen, daß ihr euch persönlich begegnen werdet?


Ulla405 schrieb:
aber ich trau dem Frieden nicht- da hatten wir das schon viel zu oft.

Meint ihr, sie will endlich das "Aufklärungsgespräch?
Oder meint sie es zur Abwechslung mal ehrlich?
erneut kein Urteil, sondern eine Beobachtung: da ist einiges Mißtrauen und viel Ablehnung deinerseits herauszulesen. (mehr dazu weiter unten)

Ulla405 schrieb:
Und ich will gleich noch gestehen, das ich doch auch schon wieder bissel Bammel hab, weil sie das Meerwasseraquarium noch nicht kennt und ich es noch nicht erzählt hab.

Och mann bin ich nur schizophren?(sorry das ist falsch geschrieben-gell)
mal denk ich, ICH steh über den Dingen und dann hab ich wieder Schiss vor ihr?
Bammel vor ihrem Urteil? Vor ihrer (zuerwartenden ablehnenden) Bewertung?
ich halte das keineswegs für schizophren.
Möglicherweise stellst du aber bei genauem Hinsehen fest, daß du doch nicht so "über den Dingen stehst", wie du es dir manchmal denkst (oder es dir vielleicht auch gern wünschst)?

Ich weiß natürlich nicht, was alles zwischen dir und deiner Mutter im Laufe der Zeit so vorgefallen ist, noch würde ich mir ein Urteil darüber anmaßen.
Wenn ich mir deine Schilderungen und Einschätzungen aber Revue passieren lasse, dann lese ich da - sehr verkürzt - folgendes heraus (korrigier' mich ruhig, wenn was falsch ist):
du empfindest -zumindest rückblickend- deine Kindheit als eher unglücklich, wirfst deiner Mutter vor, dich in einer bestimmten Weise erzogen und gerägt zu haben, die du selbst für dich und deine Kinder inzwischen ablehnst. Du fühlst dich von ihr ungeliebt und siehst deine Tante als deine eigentliche Mutter an.
Die gegenwärtige Situation empfindest du als belastend und würdest auch einen kompletten Beziehungsabbruch in Kauf nehmen. Du zweifelst massiv sowohl an der Fähigkeit als auch an der Bereitschaft deiner Mutter, dich und deine Ansichten zu verstehen, zu akzeptieren und zu respektieren bzw. stellst dies (inzwischen?) bei ihr völlig in Abrede.

Wie wäre es denn, wenn du gedanklich mal versuchst, einen Schritt von dir selbst weg zu machen. Und dann mal hypothetisch davon ausgehst, daß deine Empfindungen ihr gegenüber gar nicht in Worte gefaßt werden müssen, damit sie sie mitbekommt/mitbekommen hat.
Wenn du dann mal versuchst, für einen Moment mit diesem Wissen ihre Perspektive einzunehmen und dich selbst dabei zu beobachten - was empfindest du dann, an ihrer Stelle? Was würdest und was könntest du an ihrer Stelle tun?

liebe Grüße

Stephan
 
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Hallo Stephan, ersteinmal ganz vielen Dank, das du dich meiner angenommen hast.
Ich weiß auch nicht, wie ich das beschreiben soll, aber du hast in deinen Ansichten und deiner Schreibweise etwas , sagen wir "väterliches"
, was weder auf dein Alter gemünzt sei, noch das ich das darüber Erfahrung hätte, da ich ohne Vater aufgewachsen bin.
Aber ich glaube, daß das Wort "väterlich" positiv bedeutet und unwahrscheinliches Vertrauen.
So ein "Ur-Vertrauen", welches ich nicht kenne.
Dies spiegelt auch deine Antwort wider.

Stephan schrieb:
Was mir aber aufgefallen ist: wenn ich nicht was übersehen habe, hast du bisher über deine Mutter keine einzige positive Bemerkung geschrieben. Kein Urteil meinerseits, wie gesagt. Nur eine Beobachtung.

Ich weiß garnichts mehr, früher dachte ich, eine gute Kindheit muß so aussehen, aber, wenn man selbst Kinder hat, kann sich so eine Meinung schnell ändern.
Eine Schulkameradin von mir sagte einmal:" du hast keine Mutter-Kind-Beziehung, sondern eine Kumpel-Beziehung."
Seit den letzten c.a. 15 jahren habe ich nicht mal mehr diese Kumpel-Beziehung.
Alle Besuche-und Gegenbesuche sind nur der Anstande halber, aus meiner Kindererziehung hält sie sich zum Glück endlich raus(zumindest offiziell) und für unser Leben hat sie gar kein Verständnis, da sie unter "Glücksmomenten" etwas anderes versteht - nämlich z.B. Geld horten und dann in Urlaub machen ohne Ende.
Ich akzeptier das, sollen sie doch machen, wir leben für uns und unsere Tiere.
Sie kann nicht verstehen, wie man sich 4 Kinder anschaffen kann und dann auch noch alles Jungs sind.Neulich sagte sie, ach wenn doch das letzte ein Mädchen geworden wäre... und kannst du deine Kinder nicht mal im Sommer zur Welt bringen... (meine Jungs sind Okt., Nov., Jan, u.Febr.geb)
Da konnte ich es mir nicht verkneifen, zu sagen:"...wer sagt denn, das es das Letzte war"
Ich hab sie zwar nicht gesehen, weil es bloß am Telefon war, aber ihr "Geräuschpegel"drückte alles aus.

Aber vielleicht hast du das schon richtig erkannt, das ist MEINE Interpreditation, wobei ich mich auf ihr Verhalten berufe.
Ich streng mich hier schon die ganze Zeit an, aber ich kann nichts Positives über sie "finden"
Sie wollte mich nicht, hat versucht mich abzutreiben, gab mich dann in eine Wochenkrippe und weil ich immer krank war, wuchs ich letzten Endes zum Glück bei meiner Oma und meiner Tante auf.
Okay, sie hatte keinen Versorger und mußte selbst arbeiten gehen, wo, ihr handeln zu verstehen wäre.

Das ist ein Ultimatum von dir an sie. Und als solches wird sie es wahrscheinlich auch wahrgenommen haben.

Ich finde diese Reaktion ihrerseits durchaus nachvollziehbar. Du hattest ihr eine ultimative Gesprächsforderung gestellt. Sie kann nicht wissen, daß besagtes Gespräch für dich zwischenzeitlich an bedeutung verloren hat.
Mußt du das?

Du denkst also, das sie mehr oder weniger dewegen kommt, weil sie endlich Klarheit zwischen den Fronten will?

Abgesehen davon: durch das Bewußtsein, es aus einer Bringschuld heraus zu führen (ob zutreffend oder nicht) bist du schon vorbelastet, in der Defensive. Wenn dann vielleicht noch ein Gefühl des Vorwurfs hinzukommt ("ich führe das Gespräch eigentlich ja nur ihr zuliebe"), dann halte ich solch ein Gefühl für eine nicht sehr zielführende Voraussetzung für ein ja ohnehin nicht sehr einfaches Gespräch.

Oh, das ist wohl wahr.
Offengestanden denke ich sowieso, das, selbst, wenn wir uns, "einigen", es nocheinmal miteinander versuchen, eh nix dabei rauskommt, weil ich für SIE absolut nichts empfinde, höchstens, Mitleid.
Deswegen weiß ich ja nicht mal annährend, wie ich mich verhalten soll:schaukel:
Ich will mich jetzt nicht rühmen, aber ich wage zu behaupten, das eine relativ gute Menschenkenntnis habe und deswegen bin ich mir auch so gut, wie sicher, das ich meine Mutter richtig einschätze.
Sie macht das alles auch nur aus Anstand - nicht aus wirklichem Interesse an mir und meiner Familie, zumal ich ja vor 4 Jahren auch noch die Schande einer Scheidung über sie gebracht hab.
Hm, bist du dir sicher, daß das deine Mutter ähnlich einschätzt?

hab ich wohl jetzt schon beantwortet

Zum beispiel könntest du doch versuchen, gar nichts konkretes davon zu halten. Also keine konkreten negativen oder positiven Erwartungshaltungen einzunehmen. Sondern dich erst mal nur darauf einzustellen, daß ihr euch persönlich begegnen werdet?

so wird es wohl werden,
meinerseits so tun, als ob nix wäre und abwarten, was sich ergibt

erneut kein Urteil, sondern eine Beobachtung: da ist einiges Mißtrauen und viel Ablehnung deinerseits herauszulesen. (mehr dazu weiter unten)

Vertrauen?
Hatte es schon beschrieben, diese Ur-Vertrauen hab ich nicht, kann ich nicht...
Man kann das auch nicht verallgemeinern.
In manchen Beziehungen habe ich das vollste Vertrauen in meinen jetzigen Mann, in anderen Gefühlsbeziehungen trau ich meinen Tieren mehr als einem Mensch und wenn ich der Überzeugung bin, es selbst zu schaffen, vertrau ich bloß mir

Bammel vor ihrem Urteil? Vor ihrer (zuerwartenden ablehnenden) Bewertung?
ich halte das keineswegs für schizophren.
Möglicherweise stellst du aber bei genauem Hinsehen fest, daß du doch nicht so "über den Dingen stehst", wie du es dir manchmal denkst (oder es dir vielleicht auch gern wünschst)?
das ist auch wieder wahr und ich find es bescheuert. Da ist man 40 Jahre alt und hat noch "Schiss" vor der Mutter.:escape:
Obwohl Schiss vor ihr ist es eigentlich garnicht, weil ich zu unserer Lebenseinstellung steh,
es ist eher, das Problem, das man sich wider rechtfertigen "muß"
Aber so, wie ich sie kenne, wird sie ihr Unverständnis, das wir Geld, welches wir eigentlich nicht übrig haben, in Tiere stecken, schlucken und nichts konkretes dazu sagen, worüber ich wieder froh bin, weil ich ihr dann nichts erklären muß.
Aber dadurch hätten wir wiedermal nichts gelöst - richtig?


Die gegenwärtige Situation empfindest du als belastend und würdest auch einen kompletten Beziehungsabbruch in Kauf nehmen. Du zweifelst massiv sowohl an der Fähigkeit als auch an der Bereitschaft deiner Mutter, dich und deine Ansichten zu verstehen, zu akzeptieren und zu respektieren bzw. stellst dies (inzwischen?) bei ihr völlig in Abrede.

ja, denke ich schon

Wie wäre es denn, wenn du gedanklich mal versuchst, einen Schritt von dir selbst weg zu machen. Und dann mal hypothetisch davon ausgehst, daß deine Empfindungen ihr gegenüber gar nicht in Worte gefaßt werden müssen, damit sie sie mitbekommt/mitbekommen hat.
Wenn du dann mal versuchst, für einen Moment mit diesem Wissen ihre Perspektive einzunehmen und dich selbst dabei zu beobachten - was empfindest du dann, an ihrer Stelle? Was würdest und was könntest du an ihrer Stelle tun?

bist du Psychologe?

Ich weiß, oder denke, ich weiß, was du meinst, aber ich kann dir das trotzdem nicht beantworten, weil ich nicht mal annähren weiß, was sie von mir "hält", ob sie annährend eine Beziehung zu mir hat, ob ihr annährend daran gelegen wäre, überhaupt etwas zu regeln, oder ob sie nicht auch lieber alles beenden würde, es aber von den ethischen Gründen nicht "kann".

Nochmal vielen, vielen, Dank
liebe Grüße Naivchen
 
Hallo Alex,
Ulla405 schrieb:
Hallo Stephan, ersteinmal ganz vielen Dank, das du dich meiner angenommen hast.
Ich weiß auch nicht, wie ich das beschreiben soll, aber du hast in deinen Ansichten und deiner Schreibweise etwas , sagen wir "väterliches"
, was weder auf dein Alter gemünzt sei, noch das ich das darüber Erfahrung hätte, da ich ohne Vater aufgewachsen bin.
Aber ich glaube, daß das Wort "väterlich" positiv bedeutet und unwahrscheinliches Vertrauen.
So ein "Ur-Vertrauen", welches ich nicht kenne.
Dies spiegelt auch deine Antwort wider
hm, das ist schon interessant, dass du das so empfindest.
ich habe da nämlich meinerseits auch absolut null Referenzerlebnisse - was einen Vater betrifft.
und vielleicht ist es auch eher naiv denn ur-vertrauend. ich glaube, die Grenze ist sehr dünn und vielleicht auch fließend.


Nach dem, was du jetzt geschrieben hast über deine Kindheit und deine Mutter, kann ich deine Einstellungen und deine Enttäuschung besser nachvollziehen.
Ich wollte auch nicht, daß du jetzt um jeden Preis versuchst, etwas positives zu finden. Es war mir einfach aufgefallen, daß du nichts derartiges geschrieben hast. Ich glaube, ich kann jetzt besser verstehen, warum.

Ulla405 schrieb:
Du denkst also, das sie mehr oder weniger dewegen kommt, weil sie endlich Klarheit zwischen den Fronten will?
nein, ich kann es nicht beurteilen. vielleicht ist sie da in bezug auf dich genauso unschlüssig wie du auf sie?

Wenn du deine Mutter so einschätzt, wie du es geschrieben hast, dann ist das schon o.k. Ich wollte nicht deine Einschätzung infrage stellen, sondern nur anregen, sie noch mal zu checken. Schleißlich neigen wir fast alle nur zu gern dazu, unsere eigene Situationsbeurteilung auch in der einen oder anderen Form unseren Gegenübern "unterzujubeln"...
Ulla405 schrieb:
das ist auch wieder wahr und ich find es bescheuert. Da ist man 40 Jahre alt und hat noch "Schiss" vor der Mutter.:escape:
Obwohl Schiss vor ihr ist es eigentlich garnicht, weil ich zu unserer Lebenseinstellung steh,
es ist eher, das Problem, das man sich wider rechtfertigen "muß"
ja, das ist seltsam, nicht? Mir geht es auch immer wieder so, daß ich mich dabei ertappe, mich oder meine Ansichten oder Taten zu rechtfertigen vor anderen. Obwohl ich doch gedanklich weiß, daß ich es nicht müßte und daß dieser zwang leztlich nur in meiner Vorstellung besteht.

Ulla405 schrieb:
Aber so, wie ich sie kenne, wird sie ihr Unverständnis, das wir Geld, welches wir eigentlich nicht übrig haben, in Tiere stecken, schlucken und nichts konkretes dazu sagen, worüber ich wieder froh bin, weil ich ihr dann nichts erklären muß.
Aber dadurch hätten wir wiedermal nichts gelöst - richtig?
es läßt sich wohl nicht alles "lösen" bzw. auflösen.
Ulla405 schrieb:
bist du Psychologe?
Nein, keinesfalls. Höre ich mich wirklich so an?
Ulla405 schrieb:
Ich weiß, oder denke, ich weiß, was du meinst, aber ich kann dir das trotzdem nicht beantworten, weil ich nicht mal annähren weiß, was sie von mir "hält", ob sie annährend eine Beziehung zu mir hat, ob ihr annährend daran gelegen wäre, überhaupt etwas zu regeln, oder ob sie nicht auch lieber alles beenden würde, es aber von den ethischen Gründen nicht "kann".
Du sollst es ja auch gar nicht mir beantworten. Ich habe für mich persönlich die Erfahrung gemacht, daß es mich aus der einen oder anderen Selbstblockade und dem ein oder anderen Dauer-Kreislauf meiner Gedanken befreien kann, wenn ich mal bewußt versuche, möglichst konsequent für einen Moment die Perspektive zu verändern.

Ulla405 schrieb:
Nochmal vielen, vielen, Dank
liebe Grüße Naivchen
keine Ursache.
Aber warum Naivchen?


liebe Grüße

Stephan
 
Hallo Alex,

ich habe versucht, die von Dir beschriebene Situation nachzuvollziehen, auch anhand Deines Gesprächs mit Stephan. Ist mir nicht leicht gefallen.

Ich möchte jetzt nicht Deine Details nochmal zerlegen. Für Dich scheint die Situation offenbar sehr kompliziert zu sein. Deshalb möchte ich das mal vereinfachen. Vielleicht wird es dann klarer.

Mir scheint es, dass Du Dich im Grunde nicht mit Deiner Mutter über die wesentlichen Dinge verständigen willst. Ich würde auch nicht davon ausgehen, dass ihre Besuchsankündigung mit Deinem damaligen Wunsch nach einer Art Aussprache zu tun hat.

Ein bischen nachvollziehen kann ich das, weil es bei mir ähnlich ist. Eine Auseinandersetzung mit Inhalten ist nicht erfolgversprechend. Und Konflikte würde ich auch künftig lieber vermeiden.

Trifft das zu für Dich?

Dann gehe ich noch weiter. Du könntest also ein Treffen mit Deiner Mutter locker durchstehen, wenn Du Dich nicht auf Diskussionen einlassen würdest und eben nicht wieder dahinkommst, Dich für alles, was Du tust zu rechtfertigen.

Das klingt bei der Frage nach irgendwelchen Haustieren und Aquarien durch. Es ist Deine Einstellung, die hier problematisch ist. Solange Du Dich vor Deiner Mutter rechtfertigst oder schon allein vor ihren Fragen Angst hast - bist Du mit Dir selbst nicht klar. Es gäbe nur eine Antwort auf eine provokante Frage Deiner Mutter: Mutti, das ist meine Sache, es geht Dich nichts an und ich werde mich nicht für mein Leben bei Dir rechtfertigen. Bischen hochgestochen, aber die Botschaft ist m.E. richtig.

Wenn Dir ihre Meinung wichtig wäre - was,soweit ich Dich richtig verstanden habe - nicht zutrifft, dann allerdings müsstest Du Dich mit ihr verständigen, weil es sonst auf Dich zurückfällt. WEnn nicht, kann es Dir doch eigentlich egal sein.

Mir scheint auch, dass Du noch sehr verbittert Deiner Mutter gegenüber bist. Irgendwie habe ich diese Phase hinter mir. Ich will keinen Streit mehr, deshalb ist mir die momentane Funkstille lieb. Versuche mal, wie Stephan wohl geraten hat, die Sache ein wenig von außen zu sehen. Ich glaube, dass Du es Deiner Mutter auch nicht leicht machst auf Dich zuzugehen.

Ich finde auch nichts Verwerfliches dabei, wenn Deine Mutter freie Zeit - wo ihr Partner nicht daheim ist - nutzt, um in Ruhe mit Dir zu telefonieren. Ist doch viel besser, als wenn er mit Stoppuhr und gespitzten Ohren dem Telefonat beiwohnt. Oder stehst Du mit seiner und Deiner Wichtigkeit in Konkurrenz?

Wie gesagt, klingt alles sehr sehr angespannt. Versuche doch mal etwas gelassener zu bleiben.
Was die Notwendigkeit eines Gespräches mit "Inhalt" angeht, habe ich Zweifel. Du solltest schon vorher mit Dir abmachen; was Du Dir davon erhoffst und ob Deine Hoffnung realistisch ist.

Eine totale Trennung ist aus Sicht der Leute, die es wissen müssen, nie gut.

L.G.
Timmi
 
Hallo Stefan, danke dir für deine ausführliche Antwort.

timmi schrieb:
Hallo Alex,
Für Dich scheint die Situation offenbar sehr kompliziert zu sein.

Ist schon komisch, aber im Moment seh ich das nicht so, mir ist es einfach irgentwie egal???

Mir scheint es, dass Du Dich im Grunde nicht mit Deiner Mutter über die wesentlichen Dinge verständigen willst. Ich würde auch nicht davon ausgehen, dass ihre Besuchsankündigung mit Deinem damaligen Wunsch nach einer Art Aussprache zu tun hat.

Ja, das siehst du richtig und ich hoffe, du behälst mit dem zweiten Satz recht.

Ein bischen nachvollziehen kann ich das, weil es bei mir ähnlich ist. Eine Auseinandersetzung mit Inhalten ist nicht erfolgversprechend. Und Konflikte würde ich auch künftig lieber vermeiden.

Wenn sie nicht mit dem Thema anfängt, werde ich mich hüten damit anzufangen.
Und wenn sie doch damit anfängt, muß ich mich überraschen lassen, wie ich reagiere, es kommt dann auf die Umstände an.

Dann gehe ich noch weiter. Du könntest also ein Treffen mit Deiner Mutter locker durchstehen, wenn Du Dich nicht auf Diskussionen einlassen würdest und eben nicht wieder dahinkommst, Dich für alles, was Du tust zu rechtfertigen.

Äußerlich locker auf jeden Fall, und dann eben wieder überaschen lassen, weil ich nicht mal annährend sagen könnte, womit und wie sie "rüberkommt"

Das klingt bei der Frage nach irgendwelchen Haustieren und Aquarien durch. Es ist Deine Einstellung, die hier problematisch ist. Solange Du Dich vor Deiner Mutter rechtfertigst oder schon allein vor ihren Fragen Angst hast - bist Du mit Dir selbst nicht klar. Es gäbe nur eine Antwort auf eine provokante Frage Deiner Mutter: Mutti, das ist meine Sache, es geht Dich nichts an und ich werde mich nicht für mein Leben bei Dir rechtfertigen.

Ist erstaunlich, wie du das siehst.Aber du hast recht.
Ich für mich steh zu meiner Familie und unseren Tieren, würde für sie mein letztes Hemd geben - aber -
Ihr diesen Satz zu sagen,
( den ich schon tausend mal gedacht und auch zu anderen gesagt hab)
wird mir nicht leicht fallen, aber ich muß es irgentwann tun, obwohl sie den Satz selbst sagt:..."naja, geht mich ja auch nichts an"

Mir scheint auch, dass Du noch sehr verbittert Deiner Mutter gegenüber bist. Irgendwie habe ich diese Phase hinter mir. Ich will keinen Streit mehr, deshalb ist mir die momentane Funkstille lieb. Versuche mal, wie Stephan wohl geraten hat, die Sache ein wenig von außen zu sehen. Ich glaube, dass Du es Deiner Mutter auch nicht leicht machst auf Dich zuzugehen.

Verbittert?
Weiß nicht, glaub ich eigentlich nicht, weil ich mir nie und nimmer vorstellen könnte, eine Tochterbeziehung zu ihr herzustellen, vielleicht auch deswegen nicht, weil ich sowas nie erlebt habe.
Das ich es meiner Mutter nicht leicht mache ist gut möglich, aber wozu auch, bringt doch eh nix und ich weiß auch garnicht, ob ich das will.

Ich finde auch nichts Verwerfliches dabei, wenn Deine Mutter freie Zeit - wo ihr Partner nicht daheim ist - nutzt, um in Ruhe mit Dir zu telefonieren. Ist doch viel besser, als wenn er mit Stoppuhr und gespitzten Ohren dem Telefonat beiwohnt. Oder stehst Du mit seiner und Deiner Wichtigkeit in Konkurrenz?

Hab ich das verwerflich ausgedrückt?Dann war es nicht so gemeint.
Konkurrenz - zu dem - um Gottes Willen.
Erstens hat ihn meine Mutter nur noch am Hals, weil er Kohle hat, was ihr widerrum wichtig ist, wegen der Urlaubfahrerei.
Zweiten glaube ich, das ihn eine große Mitschul trifft, das sie so geworden ist, wie sie jetzt ist.
Wie heißt es so schön:
Umgang formt den Menschen

Wie gesagt, klingt alles sehr sehr angespannt. Versuche doch mal etwas gelassener zu bleiben.
Was die Notwendigkeit eines Gespräches mit "Inhalt" angeht, habe ich Zweifel. Du solltest schon vorher mit Dir abmachen; was Du Dir davon erhoffst und ob Deine Hoffnung realistisch ist.

So bin ich eigentlich gelassen, dieser Besuch eine weitere Pflichtkür,
und dann Erleichterung, wenn ich die Tür hinter ihr zumachen kann.
Und wie ich schonmal geschrieben hatte, es geschieht alles mehr oder weniger aus Mitleid.

Ich danke euch beiden
liebe Grüße Alex
 
Hallo Alex,

so wie das alles klingt, geht es Dir dabei aber ganz und gar nicht gut.
Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Pflichtübung und froh sein, wenn die Tür hinter Deiner Mutter wieder zugeht.

Es sollte doch insbesondere um Dich gehen. Wie Du Dich fühlst, dass Du die Situation mit Deiner Mutter aktiv so gestaltest, dass es für Dich o.k. ist und Du nicht gegen Dein Gefühl handelst.

Insgesamt bleibe ich dabei, Deine Worte klingen verbittert. Du bist auch nicht zufrieden, sondern Du vermittelst ein Angstgefühlt und so eine Art Lähmung im Umgang mit Deiner Mutter.

Wenn Ihr nie ein normales Mutter-Tocher-Verhältnis hattet, weil Du im Prinzip nicht bei ihr sondern Verwandschaft aufgewachsen bist, dann denke ich, lässt sich das auch nicht mehr "reparieren". Ist auch nicht nötig. Aber es darf doch auch nicht dazu führen, dass Du Dir immer noch diese zermürbenden Gedanken über die Gesamtsituation machst. Dann wirst Du doch nie fertig damit. Du klingst deprimiert und daran müsste sich unbedingt was ändern, damit es Dir besser geht.

Was will denn Deine Mutter heute von Dir, als erwachsene Tochter? Und seit wann habt Ihr überhaupt wieder eine Art Beziehung. Ich habe das noch nicht so verstanden.

Naja, das waren mal ein paar Gedanken.
L.G.
Timmi
 
hallo Timmi
Ich will es mal versuchen, ein bischen Licht in den Tunnel zu bringen
Also,ich versuchs mal mit ner Art Lebenslauf
-mit 6 Wochen in die Wochenkrippe
-weil ich nur krank war, wuchs ich die ersten 3 Jahre bei meiner Oma und Tante auf-in diesen 3 Jahren lebte auch mein Opa noch
-dann Kindergarten und Krankenhaus (meine Mutter war Kinderkrankenschwester in einem Krankenhaus.Durch den Schichtdienst, war das Krankenhaus meine zweite Heimat.Ich durfte mit helfen beim Füttern usw.
-dann 10 jahre Schule ich lebte mit meiner Muter alleine, einen mann gab es nie.Wir teilten uns den Haushalt, lebten, wie in einer Wohngemeinschaft
Für mich war es so normal.Jede Ferien verbrachte ich bei meiner Oma.Das war meine schönste Zeit.Dort waren meine Freunde.

Mit 18 zog ich von zu Hause aus, zu meinem damaligen Freund.
Dann war ich mal zwischenzeitlich wieder zu Hause, weil Schluß war.
Dann lernte ich meinen Exmann kenne und zog nach 4 wochen zu ihm (bei seinen Eltern)
Ein halbes Jahr später hatten wir eine eigene Wohnung.
Auch zu diesem Zeitpunkt war noch alles in Ordnung.
Das einzige, was mir jetzt einfällt, ist, das ich mich oft für meine mutter schämte. Schon als Kind, wenn sie z.B.irgendeiner anderen Mutter Vorschriften macht, wie diese ihr Kind anziehen soll oder ähnliches.
Und auch später, wenn ich mich mit ihrem Verhalten nicht definieren konnte, hab ich mich für ihr Verhalten geschämt.
Meine damalige Schwiegermutter war auch mehr Mutter als Meine und ich war in eine Großfamilie reingeplatzt.Unsere Familie bestand aus 7 Personen (von mir, bis zu meiner Oma) und dort waren es zu diesem Zeitpunkt 78!
Ich glaube da habe ich das erste Mal erlebt, was Familie ist.
1986 hatte ich eine Fehlgeburt und 1988 kam mein erster Sohn zur Welt.
Da war sie die stolze Oma , war viel da, hat ihn ausgefahren usw.
Noch in diesem Jahr lernte sie ihren jetzigen Mann kennen und stellt ihn uns im Januar 1989 vor.
Is überhaupt nicht mein Typ, nicht nur aussehensmäßig, auch vom Werdegang.
Ein krawattentragender, überstudierter, aber nichtskönnender Schnösel.
Aber es ist ja nicht mein Mann.
Ist schon komisch, wenn man beim Schreiben ist, fällt einem immer wieder noch etwas ein.
Nämlich:Meine Mutter hat mir immer unbewußt "rübergebracht", da wir was Besseres sind, weil ihr Vater war Lehrer, ihr Bruder ist Lehrer, sie selbst hat ein Fachschulabschluß und ihre Schwester, meine geliebte Tant, war "bloß" Sachbearbeiter.Und wir haben nie vor 13 Uhr mittag gegessen.Um 12 Uhr essen Arbeiterfamilien...
Es geht zwar nicht um meine Mutter, aber ich muß nochmal kurz was dazwischen werfen.Ich hatte mich, als ich auszog per Annonce, um einem Mann für sie gekümmert.Da war der Helmut, in den sie total vernarrt war, so ein Urtyp, der eigentlich garnicht in ihr Schema passte.Der war natürlich, lustig...Ich glaube, wenn sie ihn bekommen hätte, wäre jetzt alles ganz anders.Aber er hat sie bloß verarscht und sich nicht, wie versprochen, von seiner Frau getrennt.
Ich glaube, von da an ging es los.Wir kommunizierten viel weniger, unsere Meinungen gingen immer weiter auseinander und als ich dann, Jahre später
durch die Psychologin erfuhr, das ich eine "schlechte" Mutter hatte, dann war es wahrscheinlich ganz vorbei.
Und ihr Mann glaube ich hat sie letztendlich dazu gemacht, was bzw.wie sie jetzt ist.
Meine Tante und ich wir haben oft darüber diskutiert, wer von beiden der schlimmere "Übeltäter ist.

So und nun versteh ich garnichts mehr.
Was will ich eigentlich?
Hab ich immernoch das Gefühl, ich müßte ihr helfen?
Warum verhalte ich mich so "ängstlich"ihr gegenüber, wenn ich doch garnicht mit ihr zu tun haben will?

Mir kommt jetzt gerade der Gedankengang, das ich sie mal fragen müßte,wie sie das sieht.

So Timmi jetzt hast du mich mal durcheinander gebracht:kiss3:
und ich hoffe, du kannst meinem Durcheinander halbwegs folgen.
liebe Grüße Alex
 
Hallo Alex,

ich finde nicht, das es jetzt noch durcheinander klingt. Jedenfalls sehe ich einigermaßen durch.

Die Hauptfrage, die ich Dir ja schon gestellt habe - die wirklich in Deinen Postings nicht rüberkommt - ist immer noch die Frage, was Du eigentlich willst.

Was muss passieren, damit Du mit der Situation zufrieden bist und sie nicht nur erträgst.

Ich entnehme Deinen Worten, dass Du auch schon mal so eine Art Therapie gemacht bzw. eben mal mit einem Psychologe/in gesprochen hast. Auch über dieses Thema.

Ich vermute mal, dass Dir dort gesagt wurde, dass die Rollen Mutter Tochter nicht korrekt verteilt waren. Dass Du Verantwortungen übernommen hast, die nicht in Deiner Zuständigkeit lagen. Wahrscheinlich war Deine Mutter überfordert in dieser Zeit. In dieser Hinsicht hat der Psychologe dann Recht, wenn er sagt, dass Deine Mutter ihre Verantwortung als Mutter nicht richtig wahrgenommen hat und quasi auf Dich abgewälzt hat.
Ausdruck dafür wäre z.B. wenn Du sagst, dass Du Dich an ein Gefühl erinnern kannst, wo Du Dich für Deine Mutter geschämt hast. Damit hast Du Dich verantwortlich gefühlt für ihr Tun. So ähnliche Situationen hatte ich auch für meine Mutter. Damit haben wir uns sozusagen Jacken angezogen - die nicht für uns als Kinder bestimmt waren. Damit ist es aber auch gut. Ich weiß dass heute und deshalb macht es mir keine Probleme mehr.
Meine Mutter war viel krank, ich musste ständig Rücksicht auf sie nehmen. Von mir als Kind wurde Verständnis erwartet für die schwere "Mutterrolle". Eine völlig verkehrte Welt in der ich mich dann irgendwann so fühle, als sei ich für die Probleme meiner Mutter verantwortlich, weil ich ihr Arbeit mache. Und das muss ich dann mit Wohlverhalten wieder gutmachen. Das wird der Psych. meinen.

Du schreibst "Du konntest Dich mit ihrem Verhalten nicht definieren". Der Knackpunkt ist doch der, dass Du das auch garnicht musstest oder heute noch musst. Sie ist ganz allein für sich verantwortlich. War sie schon immer. Genauso wie es Dein gutes Recht - und Deine Pflicht ist - Dich für Deine eigenen Angelegenheiten verantwortlich zu fühlen - und Dir das auch nicht abnehmen zu lassen - oder Dich von Deiner Mutter bevormunden zu lassen.

Mütter, die nicht sauber trennen zwischen dem, wofür sie selbst verantwortlich sind, neigen in der gleichen Intensität dazu sich in die Dinge anderer einzumischen, für die sie nicht verantwortlich sind.

Genau das ist bei meinen Eltern das Problem - es geht ihnen nur dann gut, wenn alles so läuft, wie es für sie selbst o.k. wäre. Damit schieben sie mir die Schuld zu, wenn ihnen schlecht geht, weil ich nicht so funktioniere, wie sie es sich vorstellen. Es ist ihr Selbstwertgefühl, was da am Boden ist. Siehst Du da Parallelen?

Nicht zuständig warst Du z.B. für die Partnerwahl Deiner Mutter. Es ging Dich eigentlich nichts an. Aber Du hast Dich offenbar verantwortlich gefühlt. Auch jetzt bist Du z.B. nicht tolerant gegenüber dem Partner Deiner Mutter. Ich glaube nicht, dass ein Mann Deine Mutter regelrecht zu einem anderen Menschen gemacht hat.

Der Gedankengang, dass Du sie fragen müsstest "wie sie das sieht", diese Frage genau hatte ich Dir gestellt.
Was will Deine Mutter???

Es ist nicht kompliziert. Jeder muss seine eigene Verantwortung übernehmen und den anderen in dessen Verantwortung nicht bevormunden. Wenn einer das nicht akzeptieren will, oder es permanent versucht zu umgehen - wie möglicherweise Deine Mutter - dann müssen deutliche Grenzen gesetzt werden. Und Du musst auch nicht alles "begründen" oder rechtfertigen. Es ist wie es ist. Es ist Dein gutes Recht, die Dinge anders zu sehen als Deine Mutter. Nämlich aus deiner Sicht, mit Deinen Gefühlen und nicht aus der Sicht Deiner Mutter mit ihren Gefühlen.

Ich denke, wenn ich jemals wieder mit meinen Eltern zusammenkomme, werde ich keine Probleme mehr damit haben Grenzen zu setzen und meine eigenen Rechte auch als solche deutlich zu machen. Es wird kaum noch Anhaltspunkte für Streit geben - weil es keine Diskussionen mehr um Dinge geben wird, für die sie nicht zuständig sind, in die sie mir aber mit ihrer Meinung reinreden wollen - damit sie selbst sich besser fühlen. Dafür bin ich nicht verantwortlich.

Du hast noch immer eine gute Chance, einen normalen Umgang, ohne extreme Spannungen mit Deiner Mutter zu erreichen. Diese psychologischen Grundsätze von Verantwortung und so, musst Du garnicht mit Deiner Mutter verhandeln - Du musst für Dich entsprechen agieren, dann klappt es bestimmt.

Jedenfalls glaube ich, dass es so gehen kann, auch wenn Du vorher keine Grundsatzdiskussionen mit Deiner Mutter geführt hast.

Ich drücke Dir dazu ganz fest die Daumen.

L.G.
Timmi:kiss4:
 
Hallo Timmi
:danke:
Da ich deine Hauptfrage nicht beantworten kann, weil ich es offensichtlich selbst nicht genau weiß, werde ich den 13.mal abwarten.
Vielleicht ist es ja auch nur, das ich von dem Gedanken wegkommen muß, das sie meine Mutter ist.
Ich sollte sie dann eher als eine Bekannte sehen, dann fällt mir der Umgang bestimmt leichter.
Nochmal danke für deine Tipps.
liebe Grüße Alex:kiss3:
 
Guten Morgen Alex,

ich glaube nicht, dass es gut wäre, wenn Du den Gedanken, dass sie Deine Mutter ist, nicht zulassen willst. Genau das, dass sie nämlich Deine Mutter ist, Dich auf die Welt gebracht hat und dass Du ihr ähnlich bist, ist doch der einzige Grund, weshalb es auch für Dich wichtig ist, zu ihr eine Beziehung zu haben. Wenn sie nicht Deine Mutter wäre, könntest Du diese Beziehung einfach beenden, wie eine Freundschaft, die keine mehr ist.

Sie ist Deine Mutter - auch wenn sie in der Vergangenheit vielleicht nicht immer so gehandelt hat, das sollte Dich irgendwie weicher stimmen statt härter.
Ich für meinen Teil versuche mit meinen Eltern was zu klären, eben weil sie meine Eltern sind - sonst müsste ich das nicht.

Du wirst es schon schaffen.

L.G.
Timmi
 
Hallo zusammen,

ich habe meiner Mutter auf ihre Geburtstagskarte geantwortet. Kurz und freundlich und auch einen Gruß an meinen Vater bestellt. ..dass ich mich über ihre Karte gefreut habe und es mir gut geht, insbesondere gesundheitlich. In diese Richtung gingen ihre Wünsche und ich denke sie hat damit auf meine Borrioloseinfektion vom Sommer Bezug genommen - wusste sie ja von meiner Tochter. Wenn nicht ist es auch o.k. so.

L.G.
Timmi
 
Hallo Timmi und Stefan,
also heute war der besagte Tag, und ich bin alles entspannt angegangen.
Wir haben uns normal unterhalten, zusammen Mittag gegessen, naja, normal halt.
Ich kann nun nur von meiner Seite her eine Beurteilung machen.
Was mir aufgefallen ist, das sie nicht ihr typisches "ihr habt nen Knall-Gesicht" aufgesetzt hat, als sie das Aquarium in der Küche entdeckt hat, weil, dieses hatte ich bewußt erstmal noch verschwiegen.
Sie sagte nur:"Hier habt ihr ja noch ein Aquarium".
Ich vermute, sie hat sich an unseren Zoo gewöhnt, und das wir uns eh nicht davon abbringen lassen.
was sie wirklich gedacht hat, weiß ich nicht.
Und es war das erste Mal, das sie sich positiv über "Sachen" in diesem Haus geäußert hat.
Ich hatte vor zwei Monaten die Zimmer getauscht, weil mein Großer ausgezogen ist und unser Schlafzimmer verlegt, frisch gemalert und eingerichtet.Da war sie begeistert.
Das erstmal zum Positiven.

Was das andere betrifft so hat sich nicht viel geändert, abr vielleicht hab ich auch falsche Vorstellungen.
Ich hab euch doch erzählt, das sie bloß zwei-dreimal im Jahr kommt.
Ich meine, kann man da seinen Enkeln nicht etwas mitbringen, ne Kleinigkeit.Oder auch Urlaubsmitbringsel?

Und dann war noch typisch-komisch:
Mein Großer hat doch seit Ende Juli eine eigene Wohnung.
Erst wollte sie ihm mal schreiben, dann mal besuchen.Und heute sagt sie, als wir auf das Thema kamen:" och, ich hab mir überlegt, ihm nicht zu schreiben, er ist doch umgezogen, also muß er sich doch zuerst melden"
Na, ich sag da mal jetzt nichts dazu.

Und das "berüchtigte"Thema aussprache untereinander kam zum Glück nicht auf den Tisch.
liebe Grüße
Alex
 
Liebe Alex,

das hört sich doch fast nach einem normalen Treffen an. Da hat sicher unsere Diskussion hier Dir im Vorfeld doch den Rücken gestärkt.

Was die Meinung Deiner Mutter betrifft zum Umzug Deines Sohnes, hat sie doch garnicht so unrecht. Wer umzieht, sagt denen, die es was angeht, wo er jetzt zu erreichen ist. Ganz normal, ganz erwachsen. Und wenn ein Verhältnis nicht ganz einfach ist, dann passiert eben so was, so ein bischen hin und her. Sie will hin, aber eigentlich soll er kommen. Deine Mutter möchte einfach einbezogen werden, mehr nicht. Dein Sohn wäre eigentlich gut beraten mit einer Karte an "die Oma" - "ich habe meine erste Wohnung und wohne jetzt da und da, Telefon...." total normal.

L.G.
Timmi
 
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liebe Timmi, ja du hast recht, denn als wir umgezogen sind, haben wir auch allen bescheid gesagt.
Das scheint eben ein großes Problem von mir zu sein, das ich meiner Mutter ihre Worte oft falsch interprediere, aus dem Zwang des Nichtmögens heraus.

Ja, und ihr habt mir den Rücken gestärkt:danke:

Ich mach jetzt erstmal ne Woche Ostseeurlaub mit meiner Familie.
bis später!
liebe Grüße Alex
 
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