muss mal die g. senger raussuchen, rache und vergeltung. leider verlegt.
ist ein urmenschlicher trieb. der jetzt auf kollektiver ebene ausgelebt werden kann. dort nämlich, wo die wirtschafliche abhängigkeit der frau der grauen vorzeit angerechnet werden kann.
keine frau hätte damals noch auf rache gesinnt, war sie sich doch ihrer abhängigkeit gewiss. männer hatten nicht mal wirklich die notwendigkeit erachtet, sich mit ihrem erleben im hintergrund zu bewegen. wieso wusste meine mutter z.b., dass vater während sie seinen sohn auf die welt brachte, sich zum feiern der bevorstehenden geburt seiner sexuellen untätigkeit entledigte - durch ihre schwangerschaft in den letzten wochen verursacht. wieso hat sie es erfahren? weils ihm ws. wurscht war, sie konnte ja sowieso nicht weg.
diese generationenlange unterdrückung muss ja irgendwo entsprechend gespeichert sein und jetzt entgegenwirken. also erzähl mir nichts von kindergarten. es ist ein machtvolles gefüge, dass da latent zu spüren ist. MÄNNER mussten ja kaum was tragen, was emotionales unglück anbelangt - abgesehen von persönlichen geschichten, die sich aber absolut in der minderheit bewegen gegenüber dem, was frauen angetan wurde -
aber in SUMME steigen sie gut aus. denke an die männer, die durch kriegswirrnisse geprägt sind. dort trifft es auch die männer ganz krass. aber DAS sind ihre einzigen traumata. das andere, was da auf kollektiver ebene wie gesagt so stark wirkt, sind frauengeschichten. was wurde unseren großmüttern und vorfahren angetan. jetzt ist die zeit, wo eben generationen aufgearbeitet werden müssen, wo einfach so gut wie alles unter den teppich gekehrt wurde. kindergarten und leichtlebigkeit, das war gestern. ins bordell zu verschwinden und es sich leicht machen ist eine art von verdrängung.
Abendsonne, ich hab bei Dir wirklich das Gefühl, Du wärest Männern ihr Dasein neidig.
Wenn Du schreiben würdest, Frauen in Bordellen habens schlecht oder manchen rückständigen Kulturen - ja, 100% richtig.
Aber bei uns und in der heutigen Zeit im Normalfall - nö (abgesehen von finanziellen Ungerechtigkeiten wie geringeres Gehalt, schlechtere Jobchancen etc. - aber ich denke, darum gehts Dir nicht). Du lebst JETZT bitte, nicht vor 100 Jahren. Du könntest es Dir JETZT richten, so wie Du es willst.
Es nützt Dir nichts, wenn Du anklagst und verurteilst, änder einfach Deine Situation, mach sie für Dich passend - dann brauchst Du diese Überlegungen auch nicht mehr.
Du suhlst Dich in "Kollektivschuld", "Rache" und so ähnlichen Gedanken - statt dass Du das einfach abwirfst und Dir Dein Leben so gestaltest, wie Du es möchtest.
Und ehrlichgesagt, ich bin froh, eine Frau zu sein. Männer habens - im allgemeinen und in unserer Zeit/Kultur auch nicht leicht.
Als Frau kannst Du ALLES. Vom Kinderkriegen angefangen, über Jobs, über Aufrisse - geht alles, wenn frau es will.
Ich hätte ehrlichgesagt auch keine Lust gehabt, im Krieg zerfetzt zu werden. Es gibt so viele Dinge, die Männer auch zu tragen hatten. Und die den Frauen nicht kollektiv vorgeworfen werden.
Oder allein die Erziehung: Ein Junge weint nicht - früher war das noch usus, Buben so zu erziehen.
Alles hat Vor- und Nachteile. Das Frausein und das Mannsein. Du schaust nur auf die eine Seite der Medaille.
Und es stimmt, es gibt Ungerechtigkeiten - aber auf BEIDEN Seiten.
Liebe Grüße
Reinfriede